Der Nutzhanf - eine Reise durch die Geschichte des Nutzhanfs

 Der Nutzhanf

Seit Jahrtausenden schon wird Hanf für die verschiedensten Zwecke angebaut und verwendet. Er war anno dazumal einer der wichtigsten Agrarrohstoffe. Dann verschwand er zum Großteil von der Bewusstseinsbildfläche und von den Äckern. Naja, nicht ganz. Als Rauschmittel erlangte er eine weniger rühmliche Bekanntheit und blieb als solches im allgemeinen Bewusstsein und auf oft illegalen „Äckern“ bestehen. Dass das allein der Gattung der Pflanze nicht wirklich gerecht wird, spricht sich inzwischen immer mehr herum. Was es damit auf sich hat, erzählen wir dir hier. Aber zuerst einmal zum Anfang.

Es war einmal…

Die ersten Belege für die Nutzung von Hanffasern gehen in bis in das Jahr 2.800 v. Chr. zurück und führen nach China. Die Nutzung von Hanf als Agrarrohstoff dürfte aber noch viel weiter in der Zeit zurückgehen. In Europa wurde das älteste gewebte Fragment aus Hanf in einem keltischen Grab in Deutschland in der Nähe von Stuttgart gefunden. Hanf wurde weltweit zur Herstellung von Textilien, Papier, Nahrung, Ölen und auch Medizin verwendet und hatte eine so überragende Bedeutung, dass dessen Anbau in manchen Teilen der Welt (z. B. in einigen heutigen U. S.-Staaten) ausdrücklich vorgeschrieben war. Einen großen Boom erlebte der Nutzhanf im 17. Jahrhundert dank der Seeschifffahrt. Wegen seiner Robustheit und Widerstandsfähigkeit wurden seine Fasern zu Tauen, Seilen und Segeltüchern verarbeitet. So wurde der Nutzhanf zu einem der begehrtesten und wichtigsten Rohstoffe seiner Zeit.

Zurückdrängung und kurze Renaissance

Das Aufkommen der Dampfschiffe zog später allerdings einen Einbruch der Nachfrage nach den zuvor noch heißbegehrten Produkten der Seeschifffahrt nach sich. Die Entwicklung effizienter Baumwollspinnmaschinen drängte den Faserhanf als Rohstoff weiter zurück, da Baumwolle sich nun viel effizienter verarbeiten ließ. Aufschlussverfahren zur Verarbeitung von Holz zu Papier machten dem Hanf auch in diesem Bereich den Markt streitig. So wurde der Hanf als Rohstoff immer weiter zurückgetrieben, bis er während des zweiten Weltkrieges doch noch einmal eine kurze Renaissance erlebte. Er war ein kriegswichtiger Rohstoff (z. B. wurden daraus u. a. die Soldatenuniformen hergestellt), die Nachfrage stieg, der Hanfanbau wurde propagiert: in den U. S. A. mit dem Werbefilm „Hemp for Victory“; in Deutschland gab man „die lustige Hanffibel“ heraus.

Drogenpflanze und Verbote

Nach dem Krieg verschwand der Hanf als Rohstoff dann wieder in der Versenkung. Statt dessen rückte immer mehr der Ruf als „Drogenpflanze“ in den Vordergrund, was in vielen Ländern der Welt zu einem allgemeinen Verbot des Hanfanbaus führte, so z. B. in den U.S.A. und weiten Teilen Europas. Manche Stimmen sagen gar, dass aus industriellem Interesse starke und gezielte Kampagnen gegen den Hanf betrieben wurden, die wesentlich zu dem schlechten Ruf der Pflanze und den weitreichenden Verboten beigetragen haben sollen. In Europa war der Hanfanbau nur noch in wenigen Ländern erlaubt (beispielsweise in Frankreich) und wurde wenn, dann in eher kleinerem Ausmaß angebaut. In Deutschland war der Hanfanbau von 1982 bis 1996 verboten.

Die „Wiederentdeckung“

Mit der Zeit gelangte der Nutzen und die Vielseitigkeit der Hanfpflanze doch wieder zurück ins allgemeine Bewusstsein. Es folgte ein weltweites Engagement zur Förderung des Hanfs als Nutzpflanze, so dass man sich auch auf europäischer Ebene mit dem Thema des Hanfanbaus beschäftigte. 1989 verfügte die EU, dass der Anbau des sogenannten „Faserhanfs“ legalisiert werden muss, sie subventioniert ihn sogar. Schließlich wurde 1996 auch in Deutschland der Anbau von Nutzhanf wieder erlaubt. Dabei dürfen in Deutschland nur zertifizierte Nutzhanfsorten angebaut werden (welche das sind richtet sich vor allem nach dem gemeinsamen Sortenkatalog der EU, der jährlich aktualisiert wird), das allerdings nur, wenn der Tetrahydrocannabinol (THC)-Gehalt  ̶  das ist der psychoaktive Wirkstoff, der für den Rausch verantwortlich ist  ̶  in der Pflanze unter 0,2% liegt. Dem Nutzhanf fehlt also die im wahrsten Sinne des Wortes „berauschende“ Wirkung. Berauschend im übertragenen Sinne sind die Pflanze und ihre Nutzungsmöglichkeiten dennoch allemal.

Nachholbedarf und der strenge Blick

Trotz seiner Vorzüge hat es der Nutzhanf heutzutage immer noch nicht leicht, sich durchzusetzen und über ein Dasein als Nischenprodukt hinauszuwachsen. Dies liegt zu einem großen Teil daran, dass es in diesem Bereich insbesondere durch das Verbot in der Entwicklung von Verfahren zur Verwertung des Nutzhanfs zu einem Stillstand kam und hier nun mehrere Jahrzehnte der Forschung und Entwicklung nachzuholen sind, was die Produktion der Endprodukte kostspielig und aufwändig macht.

Der größte Teil an Nutzhanf wird heute in China angebaut und verarbeitet, wo dessen Anbau nie verboten war. In Deutschland dürfen ihn nur bestimmte Unternehmen der Landwirtschaft anbauen, unter zahlreichen Auflagen, Voraussetzungen und Kontrollen. (Achtung Spoiler: Privatpersonen dürfen Hanf grundsätzlich nicht anbauen! Nein, auch nicht, wenn die Pflanzen nicht geeignet sind, einen Rausch zu verursachen. Und nein, auch nicht nur zur Zimmerdeko.).

Trotz des Nachholbedarfs und der strengen Regeln steigt das Interesse an und die Nachfrage nach Hanfprodukten kontinuierlich und der Nutzhanf rückt als vielseitiger, nachhaltiger Rohstoff immer weiter ins Visier.

Das nachhaltige Multitalent mit Potential für mehr

Das ist auch kein Wunder. Heute wird Nutzhanf vor allem in der Automobilindustrie, Baubranche, Textilindustrie, Lebensmittelbranche und sogar in der Chemieindustrie eingesetzt, da aus der Pflanze eine Reihe von Produkten hergestellt werden können: Baustoffe, Textilien, Lebensmittel, Kosmetika, Futtermittel, nur um einige zu nennen. Dabei können fast alle Teile der Pflanze verwendet werden. Hanf ist grundsätzlich anspruchslos, gedeiht und wächst schnell und fast überall. Durch das schnelle Wachstum beschattet er den Boden schon früh, weshalb Unkraut kaum eine Chance hat. Auch tierische Schädlinge und Krankheiten stellen beim Hanfanbau kaum ein Problem dar. Weil er Unkraut gut unterdrückt und ein tiefreichendes und weitverzweigtes Wurzelsystem hat, gilt er auch als gute Vorfrucht. Damit ist Hanf die ideale Kultur für den Ökolandbau.

Gute Nacht und guter Morgen im Hanfnest

Und auch wir haben uns von dem Multitalent begeistern lassen und es in unser Repertoire aufgenommen, damit ihr euch in eurem Hanfnest die Erholung gönnt, die Ihr euch verdient: traumhaft, natürlich und nachhaltig. Die Rohstoffe für unsere Produkte sind mit viel Liebe und Sorgfalt ausgewählt, die Nachhaltigkeit dabei immer im Blick.

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